Konjunktur
wellenartige Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Aktivität, in denen Aufschwung, Hochkonjunktur, Abschwung und Rezession, in manchen Fällen auch Depression und Krise, mit einer gewissen Regelmäßigkeit aufeinanderfolgen. Seit der Mitte des 20. Jh. beschränken sich die Konjunkturschwankungen überwiegend auf Beschleunigungen und Verlangsamungen des Wachstums (Wachstumszyklen, Konjunkturzyklus), absolute Rückgänge der wirtschaftlichen Aktivität sind selten geworden. Konjunkturschwankungen werden i.d.R. am Auslastungsgrad des Produktionspotentials, den Trendabweichungen oder vielfach auch an den Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes gemessen; letztere geben die Wendepunkte allerdings verfrüht an (im theoretischen Modell der Sinusschwankungen um eine Viertel-Welle). Die Dauer der Konjunkturschwankungen von Wendepunkt zu Wendepunkt beträgt meist drei bis acht Jahre, die Amplitude drei bis sechs Prozentpunkte der Kapazitätsauslastung, die Form weicht vom Idealmodell der Sinusschwankungen vielfach durch steile Rezessionstäler und durch eine Tendenz zur Plateaubildung in der Hochkonjunktur ab. Die moderne - Konjunkturforschung sieht die Charakteristika der Konjunkturschwankungen weniger in Länge, Stärke und Form der Wellen, als vielmehr in ganz bestimmten systematischen Konjunkturmustem (Konjunkturindikatoren, stylized facts); die verschiedenen Konjunkturtheorien werden daran gemessen, wie weit es ihnen gelingt, diese Muster zu erklären. Literatur: Gabisch, G., Lorenz, H.-W. (1989). Zarnovitz, V. (1985). Tichy, G. (1976)
Gesamtwirtschaftliche Situation i. V. m. Kurzfristprognose einer Volkswirtschaft oder Branche. Bei einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung in einem Land spricht man von »Konjunktur«. Die konjunkturelle Entwicklung vollzieht sich nach den Lehren der klassischen Nationalökonomie im Rahmen eines Konjunkturzyklus, der sich in verschiedenen Phasen entwickelt, und zwar vom Tiefstand über den Aufschwung zur Hochkonjunktur. Bei einem Konjunkturabschwung spricht man von »Rezession«.
Begr. f. d. zyklischen Auf- und Abwärtsbewegungen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (um das langfristige tendenzielle Wachstum herum). Als Bezugsgröße dient v. a. die Veränderungsrate des realen Bruttoinlandsprodukts zu Marktpreisen. Als Konjunkturzyklus wird ein vollständiger Bewegungsablauf vom unteren Wendepunkt eines Aufschwungs über den Abschwung bis zum unteren Wendepunkt des nächsten Aufschwungs bezeichnet.
Nach den Worten von Werner Vomfelde bezeichnet der Begriff Konjunktur “zyklische Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Produktion mit einer Gesamtdauer von mindestens drei, höchstens zwölf Jahren”.
Wenn die Produktion als - Indikator für die konjunkturellen Schwankungen gilt, so besagt dies, dass die Produktion um ihren eigenen Trend schwankt, der Maßstab für das langfristige Wachstum ist. Konjunktur bezeichnet als die mittelfristigen Schwingungen um den langfristigen Wachstumspfad.
Über die Ursachen der konjunkturellen Schwankungen besteht Uneinigkeit. Die wirtschaftswissenschaftliche Forschung hat rund 200 Konjunkturtheorien hervorgebracht. Einigkeit besteht lediglich darüber, dass monokausale Erklärungen nicht ausreichen, um das Phänomen der Konjunkturzyklen zu erklären, wohl aber nach den Worten von Gottfried Haberler, “dass eine ganze Reihe von Faktoren und vielleicht auch nicht einmal immer dieselbe Kombination dieser Faktoren zum Entstehen eines Wechsels von Prosperität und Depression beitragen”.
Als häufigste Ursachen für wirtschaftliche Rückschläge wurden vor dem ersten Weltkrieg zumeist Kriege, Mißernten, Seuchen, später auch Spekulantentum genannt.
Nach Josef Schumpeter lassen sich die Konjunkturtheorien in endogene, exogene, monetäre, dynamische und psychologische Erklärungsversuche einteilen. Dadurch sind Hypothesen ausgeklammert, die Konjunkturschwankungen aus einer Überlagerung von Zufallseinflüssen ableiten: E. Slutzky z.B. sieht in den Wellen kein reales, sondern ein rein statistisches Phänomen. Durchaus in diesem Sinne argumentieren Walter Eucken und F. A. Lutz, die es aufgrund der indiviquellen trscneinung eines ieaen cyKIUS aoien nen, Gesetzmäßigkeiten aus dem Ablauf zu konstruieren, wiewohl sie konjunkturelle Schwankungen an sich anerkennen. Albert Hahn schreibt ,,... auch die Wirtschaftszyklen sind Kinder der Ungewißheit und des Irrtums ... bezüglich der künftigen Nachfrage.” Walter Adolf Jöhr wiederum betont die Bedeutung der “Labilität” der Wirtschaftssubjekte, ihre Stimmungen und Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Eigenbewegung des konjunkturellen Ablaufs beschreibt Jöhr u.a. mit dem Auftreten zahlreicher kumulativer Prozesse und Bewegungen, die offenkundig miteinander zusammenhängen und in der Lage sind, den Prozess aus sich selbst heraus zu verstärken, zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Tendenzen zur Selbstverstärkung ergeben sich z.B. daraus, dass ein Produktionsrückgang Arbeitslosigkeit auslösen kann. Dieser wiederum bedingt Nachfrageausfall, der einen weiteren Rückgang der Produktion bedingt, usw.
Nach Vomfelde bedingen Aufschwung und Abstieg einander wechselweise: “Der kumulative Prozess selbst bringt mit der Zeit die Kräfte hervor, die ihn erst verlangsamen, dann beenden und schließlich die Richtungsänderung herbeiführen.” Danach ist Konjunktur eine echte Wellenbewegung, in der ein Aufschwung zugleich den Abstieg hervorbringt und umgekehrt. Nach Ragnar Frisch werden die konjunkturellen Schwankungen durch unregelmäßige äußere Anstöße ausgelöst, die aber durch die Struktur der Wirtschaft in regelmäßige Schwingungen umgesetzt werden. Auch nach Werner Hicks, der ein mathematisches Oszillationsmodell vorgelegt hat, genügt ein einmaliger Anstoss von außen. Hicks erklärt den Konjunkturprozess mit der wechselseitigen Abhängigkeit von Konsum- und Investitionsentwicklung. Ein Mehr an Verbrauchsgüternachfrage löse nach einer gewissen Zeit zusätzliche Nachfrage bei den Investitionsgüterindustrien aus (Akzeleratoreffekt). Von den Investitionsgüterindustrien strahlt die Nachfragebelebung auf die anderen Wirtschaftsbereiche weiter aus (Multiplikatoreffekt). Gedämpft werden die Schwankungen durch den Einbau von Ober- und Untergrenzen; die Schwingungen erhalten sich aus sich selbst heraus. Es sind Schwankungen um ein dynamisches Gleichgewicht, das eine langfristig konstante Wachstumsrate des tsrunosoziaiproauKts voraussetzt. Miese Annahme läßt sich indes durch die tatsächliche Entwicklung nicht belegen. In nahezu allen Industrieländern sind die - Wachstumsraten im Laufe der Zeit flacher geworden. Hicks selbst hat in sein Modell zusätzliche monetäre Erklärungsvariablen eingebaut.
Der bekannteste Vertreter einer reinen monetären Konjunkturtheorie ist Milton Friedman. Nach Friedman ist die Veränderung der Geldmenge der entscheidende auslösende Faktor für alle wirtschaftlichen Entwicklungen.
Die “dynamische Konjunkturtheorie” ist eng mit dem Namen Josef Schumpeters verbunden. Für Schumpeter sind technischer Fortschritt, - Innovationen und Erfindungen das auslösende Moment.
Zu den Vertretern der endogenen Konjunkturtheorien sind u.a. Karl Marx und John Maynard Keynes zu rechnen. Beide waren der Auffassung, Krisen seien im System begründet: Unterkonsumtion führe zur Depression. Zu den interessanten exogenen Erklärungsversuchen zählt der von Jevons (um 1880). Wegen der seinerzeit relativ langen Konjunkturzyklen (bis zu 12 Jahren und mehr) brachte Jevons den Konjunkturzyklus mit dem zehnjährigen Zyklus der Sonnenfleckentätigkeit in Verbindung: Sie beeinflusse die Witterung auf der Erde und damit die Ernte. Da der landwirtschaftlichen Erzeugung die entscheidende Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zukam, fand diese Sonnenfleckentheorie große Beachtung.
Auch für die Tatsache, dass der Zyklus kürzer geworden ist, gibt es keine Einzelerklärung. Allgemein läßt sich feststellen, dass für Länder mit relativ hohem wirtschaftlichem Reifegrad vergleichsweise kurze, für Länder mit niedrigem Entwicklungsstand dagegen lange Konjunkturzyklen charakteristisch sind. Entscheidend ist offenbar der wirtschaftliche Reifegrad einer Volkswirtschaft, der wiederum von der wachsenden Industrialisierung geprägt wird. Der Konjunkturzyklus ist dort am längsten, wo der Anteil der Landwirtschaft an der wirtschaftlichen Wertschöpfung noch relativ hoch ist. Das heißt, dass die Phasenlänge des Zyklus sich mit zunehmender Industrialisierung verkürzt. Die konjunkturelle Selbstverstärkung ist in einem interdependenten System dann am stärksten, wenn eine Einwirkung auf die Produktion unmittelbar auf andere Produktionsbereiche ausstrahlt. Bei einem Umweg über die Einkommen dauert der Prozess der Selbstverstärkung dann am längsten, wenn ein relativ großer Anteil der Einkommen in die Landwirtschaft fließt.
Starken Einfluss auf die Phasenlänge hat die Konstruktionsdauer der Investitionsgüter. Die Herstellungsdauer der Investitionsgüter ist heute wesentlich kürzer als im 19. Jahrhundert. Die technische Ausreifungszeit hat sich verkürzt und der Anteil der Bauinvestitionen an den Gesamtinvestitionen ist relativ zurückgegangen. Zur Verkürzung haben auch die Reinvestitions- und Lagerzyklen beigetragen, die für sich genommen zwar nichtkonjunkturelle Bewegungen darstellen, aber die Konjunktur stark beeinflussen können. Abgenommen hat schließlich sowohl die Lebensdauer der Investitions- wie der Gebrauchsgüter; der Anteil der Lagerinvestitionen an den Gesamtinvestitionen ist geringer geworden. Die Zyklen verkürzt hat gewiss auch die Konjunkturpolitik, die vor dem ersten Weltkrieg praktisch ohne Bedeutung war, heute aber bereits den Aufschwung dämpft, um Übersteigerungen zu vermeiden. Auch das wachsende Konjunkturbewußtsein der Unternehmer kann den Konjunkturzyklus verkürzen. So mancher Aufschwung endet nur deshalb vorzeitig, weil sein Ende befürchtet wird.
Der starke Anstieg der Lohnkosten kann die Finanzierungsmöglichkeiten und die Erwartungen der Unternehmen so beeinträchtigen, dass die Phasenlänge des Zyklus kürzer wird. Von einem bestimmten Punkt der konjunkturellen Bewegung an (Kapazitätsauslastung, Kosten, Preise) nimmt die - Elastizität des Angebots ab; damit fällt die Wachstumsrate.
Gemildert wird heute die Intensität der Schwankungen auch durch das zunehmende Konjunkturbewußtsein der Unternehmer. So halten z.B. die Unternehmer langfristige Investitionspläne oft auch in Abstiegsphasen durch. Ferner reagieren heute die Einkommen lange nicht mehr so stark auf die Schwankungen der Produktion. Die Selbstverstärkungskräfte im Konjunkturabschwung sind also geringer geworden. Stabilisierend wirkt weiter der hohe Anteil des Staates am Bruttosozialprodukt. Er gibt längerfristige Projekte auch in Zeiten konjunktureller Abschwächung nicht auf und kann mit seinem konjunkturpolitischen Instrumentarium gegensteuern. Gestiegene Sozialeinkommen und eine relativ hohe Arbeitslosenunterstützung sorgen dafür, dass der konjunkturelle Abschwung sich nicht einschneidend auswirkt. Die gleiche Wirkung hat der allgemein gestiegene Wohlstand; relativ hohe Sparkonten mindern die Konjunkturanfälligkeit des privaten Verbrauchs. Wegen der von den Aktiengesellschaften betriebenen Politik der Dividendenstabilisierung wird ein großer Teil der Kapitaleinkommen von einem Konjunkturrückgang praktisch überhaupt nicht betroffen. Der Einfluss exogener Faktoren (Kriege, Mißernten, Seuchen) hat stark abgenommen; dadurch sind die Voraussetzungen für eine vorausschauende, glättende Konjunkturpolitik allgemein günstiger geworden. Natürlich gibt es auch intensitätsverstärkende Einflüsse. Ihre Wirkungen werden jedoch von den gegenläufigen Faktoren überkompensiert. Dazu gehört z.B. die Zunahme der privaten Verschuldung, die bei einem Beschäftigungseinbruch zu Liquiditätsschwierigkeiten bei den Gläubigern (mit Auswirkungen auf die Lieferanten) führen kann.
Vomfelde hat nachgewiesen, dass seit dem zweiten Weltkrieg die Zusammensetzung des Bruttosozialprodukts auf konjunkturelle Schwankungen schneller, aber auch weniger intensiv als früher reagiert. Für den Konjunkturaufschwung gilt das für eine steigende Investitionsquote (Anteil der Bruttoanlageinvestitionen am Bruttosozialprodukt) sowie für die parallel sinkende Konsumquote.
Mit anderen volkswirtschaftlichen Größenordnungen sind auch die Beschäftigungsschwankungen im Konjunkturablauf geringer geworden. Verstärkt haben sich dagegen die Lohnschwankungen, gemessen als Abschwächung und Beschleunigung; absolute Rückgänge gibt es kaum noch. Seit 1950 ist in der Bundesrepublik der Höhepunkt der Konjunkturaufschwünge zumeist mit starken Lohnsteigerungen verbunden gewesen. Allerdings reagiert die Lohnbewegung mit deutlicher zeitlicher Verzögerung (“time lag”) auf konjunkturelle Veränderung. Dieser “Lohn-Lag”, der bis Mitte der 1960er Jahre bei 12 Monaten (gemessen als Abstand zwischen dem Höhepunkt der Produktion und dem Maximum der Lohnsteigerungen) und länger lag, hat sich seither wesentlich verkürzt. Das gilt offenbar nicht für die Abschwungphase; es dauert immer noch eine gewisse Zeit, ehe sich bei einem verlangsamten gesamtwirtschaftlichen Wachstumstempo auch der Lohnauftrieb abschwächt. In der Abschwungphase übertrifft der Anstieg der Löhne und Gehälter den Anstieg der Produktivität erheblich.
Da die Löhne die wichtigsten volkswirtschaftlichen Kosten sind, war dies ein entscheidender Grund dafür, dass der Preistrend in der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik — wie in den meisten vergleichbaren Industrieländern — ausschließlich nach oben gerichtet war. Da die Preisentwicklung im Abschwung weniger an der Nachfrage als an den Kosten orientiert ist, die Löhne aber an der Preisentwicklung der Vergangenheit orientiert sind, führt das bei schwächerem Produktivitätswachstum zwangsläufig zu einer verzögerten Preisreaktion.
Im Konjunkturabschwung steht einem verringerten Nachfragesog ein anhaltender Kostendruck gegenüber. Da der Produktivitätsanstieg flacher wird, die Fixkostenbelastung je Stück bei sinkender Kapazitätsauslastung aber zunimmt, führt das zu einem steigenden Preistrend. Die Preisreaktionen auf konjunkturelle Veränderungen haben sich nicht nur zunehmend verzögert, das Ausmass der Reaktion ist auch geringer geworden. Als Folge hat sich der Preisauftrieb von Konjunkturzyklus zu Konjunkturzyklus im Trend verstärkt.
(engl. business cycle) Konjunktur (von lat. coniungere = verbinden) bezeichnet mittelfristige, zyklische Schwankungen der ökonomischen Aktivität einer Volkswirtschaft. Dabei wird als zentraler Konjunkturindikator die Wachstumsrate des realen Wertes des Bruttoinlandsproduktes (BIP) verwendet und mit einem längerfristigen Wachstumstrend verglichen. Konjunkturzyklen lassen sich abgrenzen von den langfristigen «Kondratieff Zyklen» (lange Wellen), deren Dauer rund 50 bis 60 Jahre beträgt. Ihre Ursachen werden in tief greifenden strukturellen Wandlungen der Wirtschaft z. B. durch technische Neuerungen (Mechanisierung, Elektrifizierung, Datenverarbeitung usw.) gesehen () Innovation, technischer Fortschritt). Daneben gibt es kurzfristige, jahreszeitlich wiederkehrende saisonale Schwankungen der Aktivität bestimmter Sektoren (Landwirtschaft, Bauwirtschaft, Tourismus usw.). Bei konjunkturellen Schwankungen werden als Konjunkturphasen Aufschwung und Abschwung unterschieden. Der konjunkturelle Aufschwung ist durch zunehmende Kapazitätsauslastung und abnehmende Arbeitslosigkeit gekennzeichnet, wobei zunächst (wegen der bei steigender Produktion sinkenden Stückkosten) trotz steigender Nachfrage nach Export , Investitions und Konsumgütern das Preisniveau noch verhältnismäßig stabil bleibt. Erst bei relativ hoher Auslastung der Kapazitäten kommt es durch steigende Stückkosten zu einer zunehmenden Inflation. Zu Beginn des Aufschwunges ist auf dem Kreditmarkt noch reichlich Liquidität vorhanden, so dass bei den Banken genügend Überschussreserven verfügbar sind, die verhältnismäßig niedrige Zinsen erlauben. Im fortgeschrittenen Aufschwung steigt jedoch auch das Zinsniveau an. Hierfür sind unter anderem auch Inflationserwartungen ursächlich. Diese Situation der Hochkonjunktur (engl. boom) ist wegen des hohen Beschäftigungsstandes bei steigenden Preisen in der Regel mit steigenden Löhnen verbunden, die mit den allgemein steigenden Kosten zu einer Kontraktion der Unternehmensgewinne (Gewinn) führen. Die Exportnachfrage geht preisbedingt zurück, und die Investitionsgüter nachfrage reduziert sich wegen der Befriedigung der Investitionsbedürfnisse und hoher Preise. Die Konjunktur geht in den konjunkturellen Abschwung über. Diese auch Rezession genannte Entwicklung ist geprägt durch rücldäufige Beschäftigung mit sinkender Kapazitätsauslastung und steigender Arbeitslosigkeit. Sinkende Einkommen und negative Erwartungen bei Unternehmern und Arbeitskräften verstärken bzw. bewirken die Kaufzurückhaltung bei Investoren und Konsumenten, die zu einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage beiträgt (siehe auch Depression). Das Preisniveau geht verzögert durch auslastungsbedingt steigende Stückkosten (z. B. durch gestiegene Löhne) zurück (siehe auch Stagflation). Die abnehmende Kreditnachfrage (Kredit) führt zu sinkenden Zinsen. Rückläufige Zinsen und sinkende Preise verlangsamen aber den Abschwung, und die Konzentration der Produktion auf die produktivsten Einheiten erlaubt in der Talsohle eine Stabilisierung der konjunkturellen Entwicklung auf niedrigem Niveau, aus der wegen der niedrigen Preise die Investitionsgüter und Exportnachfrage stimuliert und ein Aufschwung ausgelöst werden kann.
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