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Wirtschaftslexikon
Ausgabe 2017
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Weltbank

(International Bank for Reconstruction and Development; IBRD) rechtlich selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington. Gründung 1944 (Internationaler Währungsfonds), Beginn der Geschäftstätigkeit: 25.6.1946. Das Institut zählt 181 Mitgliedstaaten (1998). Ziele und Aufgaben: Unterstützung beim Wiederaufbau und bei der wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer durch Förderung produktiver internationaler Investitionsvorhaben mit Hilfe von Garantieübernahmen und Darlehensgewährungen. Ab 1948 (nach Anlaufen des MARSHALL-Plans zugunsten Europas) wurde die finanzielle und technische Hilfe für - Entwicklungsländer zur Hauptaufgabe der Bank. Mittelbeschaffung: Die Finanzierung der Darlehen erfolgt aus dem von den Mitgliedsländern gezeichneten Grundkapital, den Darlehenstilgungen, den Reingewinnen und v.a. durch die Emission eigener Schuldverschreibungen. Daneben hat sich die Bank durch den Verkauf verbriefter Darlehensforderungen refinanziert.
Weltbank Mittelverwendung: Die Darlehen sind für festumrissen Investitionsprojekte von Entwicklungsländern zweckgebunden, vorausgesetzt, privates Kapital ist zu angemessenen Bedingungen nicht zu beschaffen. Sind nicht die Regierungen der Mitgliedsländer selbst die Darlehensnehmer, so haben diese für die vertragsgerechte Rückzahlung zu garantieren. Meist deckt das Darlehen nur den für das Projekt anfallenden Bedarf an Devisen. Die Projekte werden von der Bank geprüft und sollen unter den Mitgliedsländern ausgeschrieben werden. Unabhängig von der Art des Projekts, der Bonität des Schuldners und der Laufzeit der Darlehen (15-20 Jahre) wird ein einheitlicher Zinssatz, orientiert an LIBOR, erhoben. Als Erfolgskriterium strebt die Bank bei allen durch sie finanzierten oder mitfinanzierten Projekten eine Rendite von 10% an; dies ist anspruchsvoll, verglichen mit Renditen von 5-6%, wie sie bei bilateralen Entwicklungsvorhaben meist zugrunde gelegt werden. Kredite mit Zuschußelement werden nicht von der Weltbank, sondern von dem darauf spezialisierten Institut der - Weltbankgruppe, der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA), vergeben. Die Auszahlung des Darlehens erfolgt in Teilbeträgen und in den jeweils benötigten Währungen entsprechend dem Baufortschritt bzw. den tatsächlichen Zahlungsverpflichtungen des Darlehensnehmers; die Rückzahlung des Darlehens hat (nach einer tilgungsfreien Zeit von 3Jahren) in konvertibler Währung zu erfolgen. Art der Hilfeleistung: In den ersten zwei Jahrzehnten des Bestehens der Weltbank lag der Schwerpunkt der technischen projektbezogenen Hilfeleistungen bei der Finanzierung sehr kapitalintensiver Infrastrukturvorhaben           (Elektrizitäts-             und Transportprojekte). In der Folgezeit wurden zusätzlich verstärkt solche Projekte gefordert, die von direktem Nutzen für die armen Bevölkerungsschichten sind. Zunehmend gewinnt auch der Umweltschutz bei der Projektauswahl an Bedeutung. Hierzu erfolgte 1991 die Einrichtung einer Umweltschutzfazilität (»Global Environment Facility«), die zur Finanzierung solcher Projekte beitragen soll, deren positive Auswirkungen auf die Umwelt von transnationaler Bedeutung sind. Beispielsweise arbeitet die Weltbank zum Schutz der Ozonschicht eng mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bzw. mit deren Entwicklungsprogramm (UNOP) zusammen. Internationale Zusammenarbeit: Bei der Bildung von internationalen Beratungsgruppen und Konsortien zur Koordinierung der Entwicklungshilfe hat die Bank die Führung übernommen. Sie wirkt ferner bei Gemeinschaftsfinanzierungen mit und pflegt enge Zusammenarbeit v.a. mit den anderen auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe tätigen internationalen Organisationen; dies sind insbes. die beiden Schwesterinstitute der Weltbank (Internationale Finanz-Corporation; Internationale Entwicklungsorganisation) sowie die Unterorganisationen der Vereinten Nationen (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation; Welthandelskonferenz; Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen). Organisation und Stimmrecht: analog zum Internationalen Währungsfonds. D.S. Literatur: Deutsche Bundesbank (1997). v. Baratta, M., Clauss, J.U. (1991)

Der offizielle Name lautet: Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Diese wurde nach der Konferenz von Bretton Woods am 27.12.1945 mit Sitz in Washington gegründet. Die deutsche Mitgliedschaft erfolgte 1952. Die Aufgabe der Weltbank lag ursprünglich in der Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel für den Wiederaufbau von Kriegszerstörungen in den verschiedenen Ländern. Heute werden vornehmlich Projekte in Entwicklungsländern und in Osteuropa finanziert. Dieses geschieht teilweise durch die Weltbank-Tochter »IFC International Finance Corporation«, deren besondere Aufgabe die Förderung privater Investitionen in Entwicklungsländern ist. Refinanzierungsmittel erhält die Weltbank über die nationalen und internationalen Kapitalmärkte. Die Bank ist mit diesen »Weltbankanleihen« bedeutender Emittent mit AAA-Rating. Am Kapital der Weltbank sind 173 Staaten (nur diese können Mitglieder werden), teilweise unterschiedlich hoch, beteiligt; jeweils mit Parallelmitgliedschaft im IWF. Das Europabüro hat seinen Sitz in Paris.

- (engl.) World Bank; Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung - (engl.) International Bank for Reconstruction and Development (IBRD). Errichtet 1945; nach der Konferenz von Bretton Woods 1944. Sitz: Washington. Autonome Organisation im System der Vereinten Nationen; zurzeit 183 Mitglieder. Voraussetzung für den Beitritt zur W. ist die Mitgliedschaft im Schwesterinstitut Internationaler Währungsfonds. Hauptziel der W. ist die Entwicklungsförderung in Form der langfristigen Kreditgewährung für produktive Zwecke. Die W. darf Kredite nur vergeben, wenn die Empfängerländer ihre Rückzahlung garantieren. Oberstes Entscheidungsorgan (in Grundsatzfragen) ist der Gouverneursrat, in dem jedes Mitgliedsland mit einem Gouverneur und einem Stellvertreter vertreten ist. Die jährlich stattfindende gemeinsame Gouverneursversammlung von W. und IWF ist ein wichtiger Treffpunkt der staatlichen Finanzelite. Das ausführende Organ ist das Exekutivdirektorium, das z. B. fir die Genehmigung von Projekten und Kreditauszahlungen zuständig ist. Die W. refinanziert sich hauptsächlich durch die Emission von Schuldverschreibungen. Sie braucht weder Steuern noch Gewinne abzufihren. http://www.worldbank.org

Auf der Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten Nationen in Bretton Woods (Bretton-Woods-Abkommeri) wurde 1944 nicht nur die Bildung des Internationalen Währungsfonds (IWF) beschlossen, sondern auch die Gründung der Weltbank, die dann 1945 erfolgte. Der eigentliche Name der Bank, die allgemein Weltbank genannt wird, ist International Bank for Reconstruction and Development (IBRD, Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung); j ihr Sitz ist Washington.

Nur Staaten können der Weltbank angehören. Sie müssen zuvor dem Internationalen Währungsfonds beigetreten sein. Deutschland ist seit 1952 Mitglied der Weltbank.

Die ursprüngliche Aufgabe der Weltbank, der erste Teil ihres Namens sagt es, bestand in dem Wiederaufbau des kriegszerstörten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Nachdem jedoch 1948 das European Recovery Program (ERP) aufgelegt worden war und Eigenanstrengungen der europäischen Staaten mitgroßzügiger Finanzhilfe aus den USA verband (»Marshallplan«), trat der Aspekt der Entwicklung ärmerer Länder zunehmend in den Vordergrund. Heute werden vor allem Projekte in den Entwicklungsländern und in den ehemals sozialistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas durch langfristige Kredite gefördert.

Da die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung nach ihren Statuten nur Darlehen an Regierungen oder durch Regierungen garantierte Darlehen zur Verfügung stellen darf, wurde 1956 mit der International Finance Corporation (IFC, Internationale Finanz-Corporation) eine Beteiligungsgesellschaft gegründet, die ein Schwesterinstitut der Weltbank darstellt. Über die IFC können gemeinsam mit privaten Kapitalgebern und ohne Regierungsbeteiligung oder -garantie Projekte angestoßen und finanziert werden. 1960 kam dann noch die International Development Association (IDA, Internationale Entwicklungsorganisation) dazu, die das Ziel verfolgt, Entwicklungsländern Darlehen zu günstigen Konditionen zur Verfügung zu stellen.





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