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Wirtschaftslexikon
Ausgabe 2017
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Roll-Over-Kredit

Von traditionellen Kreditarten unterscheidet sich der Roll-Over-Kredit dadurch, daß dem Darlehensnehmer ein Kredit auf eine längere Laufzeit zugesagt wird, der Kredit jedoch durch die Bank über kurzfristige Geldmarktmittel periodisch refinanziert wird. Die Bedingungen des Kredits, insbesondere die Höhe des Zinssatzes, werden entsprechend strikt an die periodischen Refinanzierungsmöglichkeiten gebunden. Der Zinssatz wird von Refinanzierungsperiode zu Refinanzierungsperiode neu festgelegt. Der Vorteil für den Kreditnehmer besteht darin, daß er über einen lang-oder mittelfristigen Kredit zu geldmarktnahen Bedingungen verfügen kann. Durch die periodenweise Refinanzierung hat er dabei die Möglichkeit, die Länge der nächsten Zinsperiode zu wählen und gegebenenfalls den Kredit in einer anderen Währung in Anspruch zu nehmen. Der Kreditnehmer trägt allerdings das Zinsrisiko und kann seine Zinskosten somit nicht im vorhinein kalkulieren. Roll-Over-Kredite werden zum Teil an den nationalen Märkten in der Landeswährung angeboten, so insbesondere USD-Kredite auf Prime-Rate-Basis in den USA. Weitaus größere Bedeutung haben aber Euro-Kredite auf Roll-Over-Basis H Roll-Over-Eurokredite).
Mit Roll-Over-Krediten werden vor allem größere Investitionsvorhaben sowie Ex-und Importe finanziert. Vermehrt finanzieren die Banken Großprojekte, vor allem im Energie- und Rohstoffsektor. Dabei tritt als Kreditnehmer nicht mehr ein einzelner Außenhändler, ein Staat oder eine Währungsbehörde auf. Kreditnehmer ist vielmehr in der Regel eine Projektgesellschaft, welche die Zins- und Tilgungszahlungen aus Einnahmeüberschüssen des Projekts leistet. Ferner werden Refinanzierungs- und Neukredite (Fresh Money) im Rahmen von Umschuldungs-programmen regelmäßig in Form von Roll-Over-Krediten dargestellt, Risiken aus Roll-Over-Krediten entstehen für die Banken vor allem aus den besonderen Charakteristika der Kreditnehmer und ihres Umfeldes.





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