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Wirtschaftslexikon
Ausgabe 2017
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Abwertung

Dieses ist die Verminderung des Außenwertes einer Währung im internationalen Handels- und Zahlungsverkehr. In einem System fester Wechselkurse erfolgt die Abwertung durch Beschluss der Regierung oder Staatsbank. Bei freien Wechselkursen ergibt sich ein Abwertungseffekt, wenn die Währung eines Landes stärker angeboten ist als nachgefragt wird. Als Folge der Abwertung werden Einfuhren teurer und Ausfuhren billiger.
Die Abwertung kann daher ein Mittel sein, um die Handelsbilanz und die Dienstleistungsbilanz zu aktivieren.
Siehe auch: Europäisches Währungssystem

(Devalvation, Devaluation). Verminderung des Wertes einer Währung gegenüber einer anderen. Im Falle der Mengennotierung: Eine inländische Währungseinheit ist - abgewertet - in einer ausländischen Währung ausgedrückt weniger wert. Im Falle der Preisnotierung: Eine ausländische Währungseinheit ist in der - abgewerteten - inländischen Währung ausgedrückt mehr wert. (Bei der ausländischen Währung kommt es somit zu einer Aufwertung.) Der Wechselkurs (Leitkurs) sinkt im Falle der Mengennotierung und steigt im Falle der Preisnotierung. Abwertung bedeutet also, dass die Kaufkraft der inländischen Währung im Ausland abnimmt. Damit werden Importe teurer und Exporte - für den ausländischen Käufer - billiger.

Während eine Aufwertung den Zweck hat, einen Überschuss zu vermindern oder gar zu beseitigen, soll eine Abwertung ein Defizit ausgleichen. Während bei einer Aufwertung der Gedanke zugrundeliegt, dass diese die Währung des aufwertenden Landes - und damit dessen Güterangebot auf den internationalen Märkten - verteuert und die Einfuhr gleichzeitig verbilligt und folglich zu einer sinkenden Auslandsnachfra­ge, einer steigenden Inlandsnachfrage und einer Abnahme des Oberschusses führt, verbilligt um­gekehrt eine Abwertung die Währung des abwer­tenden Landes, damit dessen Güterangebot auf den Weltmärkten und verteuert gleichzeitig den Import.
In einem System freier Wechselkurse werden automatische Auf- und Abwertungen zum Aus­gleich der Zahlungsbilanz erwartet. Die Wir­kung einer Änderung des Wechselkurses auf die Zahlungsbilanz hängt davon ab, wie der Wert des Exports und des Imports von der Wechsel­kursänderung beeinflußt wird. Im Regelfall ver­größert eine Abwertung den Überschuss in einer Zahlungsbilanz und vermindert ein Defizit. Sie verbilligt den heimischen Export und verteuert den Import aus dem Ausland. Vergrößert eine Abwertung den positiven Saldo einer Zahlungsbi­lanz, so spricht man davon, dass sie “normal” rea­giert. Im Fall einer Verminderung des positiven Saldos spricht man von einer “anomalen Reakti­on” (Marshall-Lerner-condition).
In der Regel führt eine Abwertung dazu, dass der Mengen-Import abnimmt, die Importpreise in hei­mischer Währung steigen, die Exportmenge ebenfalls zunimmt. Da Menge und Preis des Ex­ports (in heimischer Währung) bei einer Abwer­tung steigen, nimmt der Wert des Exports zu. Da der mengenmäßige Import bei einer Abwertung abnimmt, der Preis in heimischer Währung dage­gen steigt, kann der Wert des Imports in heimi­scher Währung sinken, steigen oder konstant bleiben. Bei völlig inelastischer (elastischer) Im­port-Nachfrage steigt (fällt) der Wert des Imports. Welcher Fall eintritt, hängt von der Elastizität des Angebots an Importgütern in bezug auf den Auslandspreis und von der Elastizität der Nach­frage nach Importgütern in bezug auf den Preis in heimischer Währung ab.





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