Kontrolle
Im Managementprozess werden die Managementfunktionen dynamisch als Phasen im Sinne einer aufeinander aufbauenden Abfolge von Aufgaben angesehen. Der klassische Managementprozess ordnet die fünf Managementfunktionen nach dem folgenden Phasenablauf: Planung - Organisation - Personaleinsatz - Führung - Kontrolle.
Die letzte Phase des so konzipierten Managementprozesses ist die Kontrolle. Sie stellt insofern logisch den letzten Schritt dar, als sie die erreichten Ergebnisse registrieren und mit den Plandaten vergleichen soll. Der Soll-Ist-Vergleich soll zeigen, ob es gelungen ist, die Pläne in die Tat umzusetzen. Abweichungen sind daraufhin zu prüfen, ob sie die Einleitung von Korrekturmaßnahmen oder grundsätzliche Planrevisionen erfordern. Die Kontrolle bildet mit ihren Informationen zugleich den Ausgangspunkt für die Neuplanung und damit den neu beginnenden Managementprozess. Da Kontrolle ohne Planung nicht möglich ist, weil sie sonst keine (planmäßigen) Sollvorgaben hätte, und andererseits jeder neue Planungszyklus nicht ohne Kontrollinformationen über die Zielerreichung beginnen kann, bezeichnet man Planung und Kontrolle auch als Zwillingsfunktionen.
Die Aufgabe eines Vorgesetzten ist es, mit Hilfe seiner Mitarbeiter die von der Gruppe erwartete Leistung zu erbringen. Dies setzt voraus, dass Mitarbeiter in bestimmten Bereichen eigenverantwortlich handeln. Hierzu ist seitens des Vorgesetzten ein gewisses Mass an Vertrauen in die Fähigkeiten, die Einsatzbereitschaft und die Loyalität der Mitarbeiter erforderlich. Auch bei selbständigen, kompetenten, fähigen und verläßlichen Mitarbeitern verbleibt dem Vorgesetzten die Aufgabe, die einzelnen Teilleistungen zu koordinieren und dafür zu sorgen, dass Vorgaben oder festgelegte Pläne zuverlässig eingehalten werden. Dieser Aufgabe kann der Vorgesetzte nur dadurch gerecht werden, dass er in gewissem Umfang Kontrollen durchführt.
Zu viele Kontrollen unterdrücken jedoch die Selbständigkeit der Mitarbeiter, ersticken ihre - Motivation und überfordern den Vorgesetzten; zu wenig Kontrolle wiederum gefährdet auch die Kooperation und die Koordination. Kontrolle kann also nicht nur als Steuerungsinstrument gebraucht werden, sondern auch ein Instrument zur Disziplinierung der Mitarbeiter, ein Mittel zur individuellen Selbstbestätigung und der Stärkung des Selbstwertgefühls von Vorgesetzten zu Lasten der Mitarbeiter mißbraucht werden.
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