Sonderziehungsrechte

(SZR), (engl.) Special Drawing Rights (SDR). Internationales Buchgeld, das vom Internationalen Währungsfonds erstmals 1970 an die Zentralbanken der Mitgliedstaaten ausgegeben wurde. Damit wollte man einer damals erwarteten internationalen Liquiditätsverknappung und der damit einhergehenden Beeinträchtigung des Welthandels vorbeugen. SZR können nur vom IWF, den Währungsbehörden der Mitgliedstaaten und anderen eigens zugelassenen offiziellen Stellen (als Währungsreserven) gehalten und für Zahlungen sowie für andere internationale Transaktionen untereinander verwendet werden. Sie zählen zur Reserveposition im IWF. Einerseits zahlt der IWF den Mitgliedstaaten auf seine (aus Quoteneinzahlungen stammenden) SZR-Bestände Zinsen. Andererseits müssen die Mitgliedstaaten dem IWF für die kreditmäßige Inanspruchnahme von SZR Zinsen zahlen; der Zinssatz wird vierteljährlich dem Marktzinsniveau angepasst. Ursprünglich war 1 SZR = 1 US-$. Der Wert des SZR wird über einen sog. SZR-Korb berechnet. Er enthielt bis Ende 1980 sechzehn nationale Währungsanteile; dann bis Ende 1998 fünf. Seit dem 01.01.1999 sind es nur mehr vier. Die Zusammensetzung des Währungskorbes, das Gewicht (in %) und die Menge der nationalen Währungseinheiten im Korb werden im Abstand von fünf Jahren überprüft und - wenn erforderlich - Veränderungen angepasst. Anteile an nationaler Währung und i.v.H. 1.1.1996 - 31.12.1998 Seit dem 01.02.2001 USA 0,582 USD 39 % USA 0,577 USD 45 % Deutschland 0,446 DEM 21 % Euro-Zone 0,426 EUR 29 % Japan 27,2 JPY 18 % Japan 21,0 JPY 15 % Frankreich 0,813 FRF 11 % Verein. Königreich 0,0984 GBP 11 % Verein. Königreich 0,105 GBP 11 % Der SZR-Kurs einer nationalen Währung wird über die im SZR-Korb enthaltenen nationalen Währungsanteile und die jeweils aktuellen Wechselkurse berechnet. So entspach z. B. im Dezember 1998: 1 SZR = 2,3396 DM; am 01. Januar 1999: 1 SZR = 1,20988 €; am 31.12.2002: 1 SZR = 1,29639 C.