Kybernetik
Die formale Theorie der Funktionsweise informationsverarbeitender Kommunikationssysteme und die Erforschung von Steuerungs- und Regelvorgängen in komplexen, sich selbst regelnden Systemen mit Hilfe von mathematischen Modellen. Der Begriff wurde 1948 von Norbert Wiener als Bezeichnung für die Erforschung von Steuerungs- und Regelvorgängen in Technik, Biologie und den Sozialwissenschaften verwendet (“Cybernetics or control and communication in the animal and the machine”). Dabei macht die Kybernetik grundsätzlich keinen Unterschied zwischen Organismen, lebenden, sozialen und technischen Systemen. Die heutigen Möglichkeiten der kybernetischen Darstellung und Forschung sind durch vier Entdeckungen geprägt:
1. Die Erkenntnis, dass ein stabiles Systemverhalten bei unberechenbaren Störeinflüssen nur durch Rückmeldung des momentanen Fehlers dann erreichbar ist, wenn der Fehlbetrag als Korrekturgröße wirksam wird;
2. die Entdeckung, dass der Informationsgehalt einer Nachricht meßbar ist;
3. die Entdeckung, dass Schaltungsstrukturen von der Art der Nervennetze die Erkennungssicherheit bei transformierten Eingangssignalen oder Zeichen aufrechterhalten können und
4. die Entdeckung, dass informationsverarbeitende Systeme mit einheitlichen Mitteln theoretisch geschlossen darstellbar sind.
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